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Was soll man über einen Tauchplatz schreiben, der bereits Legende war als man selbst gerade einmal im zarten Jugendalter an einem Hotelstrand in Kemer (Türkei) das Schnorcheln für sich entdeckt hatte??? Ich nehme mal eine kleine Wertung vorweg. Für mich ist es ein Platz, der zum Sterben schön ist! Und…bedauerlicherweise…sind bereits viele Taucher tatsächlich dort gestorben. Dies hatte erwiesenermaßen vor allem zwei Gründe:

These: In New York sterben jährlich mehr Menschen als in Wanne-Eickel.

(richtig oder falsch?)

An einem Tauchplatz, der jedes Jahr von hunderttausenden Tauchern aufgesucht wird, ist die Wahrscheinlichkeit für Tauchunfälle per se schon höher, als an einem sog. „weissen Fleck“ auf der Tauchplatzkarte!

Diejenigen, die dort verunglückt sind, haben fast alle eines gemeinsam. Sie tauchten nicht innerhalb ihrer eigenen Grenzen und ignorierten die gefährlichen Einfüsse, die dort vorkommen können. Allem voran sei hier, die zeitweise auftretende, sehr starke Strömung zu nennen aber eben auch hohe Wellen und reger Bootsverkehr. Es ist ein Off-Shore Tauchplatz, ca. 20 Speedboatminuten von der Küste entfernt. Das Riffrelief ist schlank und verläuft beinahe parallel zur Küste. Dadurch ist es an einigen Stellen, insbesondere an der Nordspitze, sehr exponiert für Strömungen, insb. aus nördlicher und westlicher Richtung kommend. Entsprechend der voherrschenden Bedingungen ist sowohl der Guide, als auch jeder einzelne Taucher gehalten zu prüfen, ob er seine Tauchgangsplanung nicht entsprechend ändert, sprich konservativer taucht. Z.B. stattdessen einen geschützen Bereich am Südplateau zu betauchen.

Grundsätzlich gilt für diesen Tauchplatz mindestens eine Brevetierung als PADI AOWD oder äquivalent und eine Mindestanzahl von 50 Tauchgängen.
Dies können natürlich nur Annäherungswerte sein. Schließlich kann ich mir auch in dem benachbarten Baggersee 50 TG und eine entsprechende Brevetierung besorgen und weiß trotzdem nicht, wie ich mit einer Tauchtiefe von 40 Metern, einem Aufenthalt im Blauwasser oder einem richtigen Strömungstauchgang zurecht komme. Elphinstone ist ein denkbar schlechter Ort, um an seine persönliche Leistungsgrenze zu gehen, da gerade die unheilvolle Kombination aus großer Tiefe und Strömung, einen vermeintlich "einfachen" Tauchunfall oftmals tragisch enden lässt.

Also warum sollte man sich morgens um fünf zu einem benachbarten Bootsanlegeplatz fahren lassen, das ganze Gerödel raufschleppen, zwanzig Minuten in einem übermotorisierten Schlauchboot über die Wellen hoppeln und zwei recht strapaziöse Tauchgänge von selbigen Schlauchboot aus machen, unterbrochen durch eine Oberflächenpause von gerade einmal einer Stunde, im ungünstigsten Fall bei hoher Welle und/oder sengender Sonne?

Ganz einfach, weil dieser Platz immernoch einer der schönsten Divespots im gesamten Roten Meer ist!

Auch wenn die Attraktivität durch das kommerzialisierte weltweite jährliche Töten von abermillionen Haien gelitten hat, so ist dies der einzige Ort in der Umgebung, wo eine Begegnung mit  Hammerhai, Weißspitzenhochseehai, im seltenen Fall auch Tigerhai und Manta, noch möglich ist. Selbst wenn eine solche Begegnung ausbleibt, ist das Riff meiner Meinung nach, das extra Geld und die Strapazen wert. Großartige Sichtweiten von oft weit über 40 Metern und eine Steilwand, wie sie kaum steiler sein könnte, abgerundet von dichtestem Hart-und Weichkorallenbewuchs machen Elphinstone eigentlich zum Pflichtprogramm für alle entsprechend brevetierte Taucher, insbesondere für diejenigen, die dort noch nie gewesen sind.

Es gibt auch noch andere, weniger anstrengende Möglichkeiten dort hinzukommen. So bieten viele Tauchbasen in der Umgebung Bootstouren mit einem Daily-Boat an. Also einem ca. 30-35 Meter langen Schiff, welches über eine deutlich bessere Ausstattung verfügt, als die schnellen kleinen Zodiaks. Nachteil: Die Anfahrt dauert deutlich länger, kostet aber in etwa dasselbe und die Pause ist deutlich angenehmer abzusitzen. Der Ritt auf dem Speedboat ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Daher sollte man schon über eine gewisse körperliche Fitness verfügen, sollte man sich hierfür entscheiden wollen.


Elphinstone in Zahlen:   

(Skala: niedrigster Wert (1): einfach bzw. schlicht – höchster Wert (5): schwer bzw. sehenswert)

Anspruch:           3-5 (Daily Boat-Speedboat/ abh. von Welle, Strömung und Profil)
Attraktivität:     4-5
Zus. Kosten:    ca. 50 Euro (2 Tauchgänge) für das Speedboat (mind. 4 Taucher), dasselbe für das Tagesboot (i.d.R. Gruppen von 10-14 Tauchern)

 

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